Sportfreunde Köllerbach 1931 e. V. mit dem Hermann-Neuberger-Preis für soziales Engagement und Integration ausgezeichnet

Im Rahmen einer Feierstunde erhielten die Sportfreunde Köllerbach 1931 e. V. im Beisein des Ministers für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit Dr. Magnus Jung, des Staatssekretärs im Ministerium für Inneres, Bauen und Sport Torsten Lang, des LSVS Vorstands für Sport und Vermarktung Johannes Kopkow, des Präsidenten des Aufsichtsrates des LSVS Heinz König aus den Händen des Vorstandsmitglieds des Saarländischen Fußballverbandes Harald Klyk die Urkunde zum Gewinn des Hermann-Neuberger-Preises für soziales Engagement und Integration.

Integration wird bei den Sportfreunden Köllerbach schon seit vielen Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten, gelebt. Die Mannschaften des Fußballvereins weisen seit jeher einen hohen Anteil an Spielern mit Migrationshintergrund auf. Integration aktiv zu fördern gehört sogar zum Leitbild des Vereins. Weil diese Maxime eben nicht nur ein wohlgemeinter Spruch, sondern gelebte Praxis ist, wurden die Sportfreunde mit dem Hermann-Neuberger-Preis 2021 für „soziales Engagement und Integration“ ausgezeichnet.

„Bei uns zählt nur der Mensch, der muss einfach zu uns passen – egal, wo er herkommt, welche Hautfarbe er hat und welcher Religion er angehört. Wir alle lieben Fußball und das verbindet uns, wir sind viele Kulturen und haben alle die gleiche Leidenschaft“, sagt der 1. Vorsitzende (Verwaltung) und Geschäftsführer Dr. Michael Ernst. Sport im Allgemeinen biete vor allem Jugendlichen die Chance, sich besser kennenzulernen und gemeinsam in solidarischer Teilhabe etwas Neues zu schaffen. Das baue Vorurteile ab und verbessere die Fähigkeiten der jungen Menschen in unterschiedlichen Bereichen. „Sie steigern ihre soziale Kompetenz durch den fairen Umgang miteinander und können dies auch in andere Lebensbereiche transferieren“, findet Ernst und verweist auf die einheitlichen, klar definierten Regeln und soziale Normen im Fußball. Gemeinsame sportliche Erfolge stärken darüber hinaus auch das Selbstwertgefühl jedes Einzelnen. „Sporttreibende erfahren Spaß und Bestätigung, lernen mit Erfolg und Frust umzugehen, erleben Toleranz und Respekt“, weiß Ernst.

Seit Jahren positioniert sich der Verein öffentlichkeitswirksam gegen Rassismus. Verstärkt im Jahr 2015, als sich dem Verein Geflüchtete aus Syrien angeschlossen hatten und auch jüngst im Kontext des Ukraine-Krieges. Eine künstlerische Komponente kam 2018 hinzu. Mit einem Video, das anlässlich der Qualifikation für das Hallenmasters als Kurzportrait der Mannschaft vorgelegt werden sollte. Zentrales Thema des Kurzfilms ist die multikulturelle Zusammensetzung der 1. Mannschaft. Die aus unterschiedlichen Nationen stammenden Spieler stellten sich mit Statements in verschiedenen Sprachen klar gegen Rassismus. Das Video, das sich im Internet rasend schnell verbreitete, fiel auch Schülerinnen und Schülern der Projektgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der Gemeinschaftsschule am Sonnenhügel in Völklingen auf. Sie luden die Sportfreunde zu einem gemeinsamen Schweigemarsch zusammen mit den Profis des 1. FC Saarbrücken und der SV Elversberg in der Völklinger Innenstadt ein. Dies war der Startschuss der Patenschaft zwischen den Köllerbacher Fußballern und der Völklinger Schule. Auch das zweite gemeinsame Projekt wurde bereits abgeschlossen und kann auf der Video-Plattform Youtube im Internet bestaunt werden: Ein gemeinsam produzierter Film gegen Rassismus.

Die Preisträger der SF Köllerbach von links Manassé Ndombele, Dr. Michael Ernst und Jerry Laloe